Mehr als eine Million E-Autos zugelassen

ladesäule elektro auto

Der Pkw-Bestand ist in Deutschland auch im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Rund 48,8 Mio. Pkw waren zum 1. Januar 2023 registriert, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilte. Die Zahl der Elektro-Pkw überschritt dabei erstmals die Millionengrenze. Der Hochlauf der Elektromobilität muss weiter durch eine gezielte Förderung, u. a. von Ladeinfrastruktur in unterversorgten Gebieten unterstützt werden.

Zulassungsstatistik zum 01.01.2023

60.133.124 Kraftfahrzeuge (Kfz) waren am 1. Januar 2023 in Deutschland registriert und damit +0,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Bestand der Kfz-Anhänger stieg mit 8.299.390 Einheiten um +2,4 Prozent, so dass die Bilanz des bundesdeutschen Fuhrparks mit insgesamt 68.432.514 Kfz und Kfz-Anhängern um insgesamt +1,0 Prozent höher ausfiel als vor Jahresfrist. Personenkraftwagen (Pkw) bildeten mit rund 48,8 Mio. nach wie vor den größten Anteil am Fahrzeugbestand.

Die Anzahl der Elektro-Pkw (BEV) überschritt die Millionengrenze mit 1.013.009 Einheiten. Der Bestand der Elektro-Pkw lag damit um +63,8 Prozent höher als am 1. Januar des Vorjahres. Ein deutlicher Zuwachs war auch bei den Plug-in-Hybriden erkennbar. Mit 864.712 Pkw waren +52,8 Prozent mehr Plug-in-Hybride zugelassen.

Der Bestand der Pkw mit Diesel- (-2,6 %) und Benzinantrieb (-1,4 %) war hingegen rückläufig. Knapp 45,0 Mio. der Pkw werden mit diesen fossilen Brennstoffen angetrieben. Auch Erdgas- (-2,0 %) und Flüssiggasantriebe (-1,4 %) waren rückläufig.

Veränderungen im Bestand ergaben sich auch bei den Emissionsklassen. Während die Anzahl der Pkw der Emissionsklasse Euro 6 um +7,0 Prozent auf einen Anteil von 43,5 Prozent anstieg, nahm die Anzahl der Pkw mit den Emissionsklassen 4 und 5 (-6,5 % bzw. -3,5 %) im Vergleich zum 1. Januar 2022 weiter ab.

Die Kompaktklasse war trotz eines Rückgangs von -1,6 Prozent mit einem Anteil von 23,7 Prozent im Bestand weiterhin das stärkste Segment, gefolgt von den Kleinwagen mit einem Anteil von 18,0 Prozent (-0,8 %) und der Mittelklasse mit 12,0 Prozent (-2,2 %). Das Segment der SUVs verzeichnete im Vergleich zum 1. Januar 2022 mit +11,3 Prozent den höchsten Anstieg und erreichte einen Anteil von 11,0 Prozent.

Der Bestand der Krafträder war mit 4.913.099 die zweitstärkste Fahrzeugklasse (+2,8 %), die Kraftomnibusse wiesen mit +3,4 Prozent den höchsten Anstieg auf.

Das durchschnittliche Alter der Pkw betrug 10,0 Jahre. Der Bestand der Oldtimer mit und ohne Historienkennzeichen insgesamt stieg um +8,4 Prozent auf 793.589 Fahrzeuge.

Anmerkung:

Mit nun mehr als einer Millionen rein elektrisch angetriebenen Pkw in Deutschland ist ein wichtiger Meilenstein der Antriebswende erreicht. Dennoch ist der Anteil der Elektro-Pkw angesichts 45 Mio. zugelassener Pkw, die mit fossilen Brennstoffen angetrieben werden, gering. Damit der Hochlauf der Elektromobilität nun weiter an Fahrt gewinnt, müssen die Rahmenbedingungen, insbesondere der Ausbau der Ladeinfrastruktur, stimmen. Die Städte und Gemeinden sollten hierbei umfassender unterstützt werden, insbesondere wenn sich Lücken bei der Verfügbarkeit an Ladeinfrastruktur abzeichnen. Hierzu bedarf es zielgerichteter Förderprogramme. Interessant wird die Entwicklung bei Plug-in-Hybriden im Jahr 2023, da zum Jahreswechsel die Umweltbonus-Förderung für die Plug-in-Hybride ausgelaufen ist. Für das Thema Luftreinhaltung sind die Zulassungszahlen ebenfalls erfreulich, da sich zunehmend saubere und emissionsfreie Fahrzeuge auf den Straßen befinden. Der fortlaufende Trend zu mehr und größeren Kraftfahrzeugen ist jedoch aus verkehrsplanerischer Sicht besorgniserregend, da gerade in den Städten der öffentliche Verkehrsraum bereits heute nicht die Anforderungen aller Verkehrsformen gleichermaßen bedienen kann. Die Verteilung von Verkehrsflächen in den Kommunen bleibt herausfordernd.

24.04.2023